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Die Evolution der Nachhaltigkeit

Catharina Fischer, Beraterin für Tourismus bei Realizing Progress, beschäftigt sich intensiv mit Nachhaltigkeit und sagt: „In der Diskussion fällt auf, dass die Begeisterung für das Thema in der Branche zu schwinden scheint. Zu oft werden damit Bürokratie und Einschränkungen assoziiert.“ Fischer ist davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit eine Evolution braucht – ohne Abkehr von grundlegenden Prinzipien.

„Der Begriff Nachhaltigkeit allein genügt nicht mehr, um Menschen zu begeistern oder Transformation voranzutreiben.“ Catharina Fischer

Frau Fischer, wie hat sich das Thema Nachhaltigkeit über die Jahre entwickelt?
Die Entwicklung lässt sich in mehrere Phasen unterteilen. Jede dieser Phasen spiegelt eine wachsende Ambition wider, wie Unternehmen mit ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen sowie auch kulturellen Herausforderungen umgehen.

Wie lauten diese Phasen?

  • Phase 1 – Schadensbegrenzung. Der Fokus liegt auf dem Vermeiden von Schäden. Umweltgesetze und CO2-Reduktion stehen im Mittelpunkt.
  • Phase 2 – Integration und Balance. Unternehmen beginnen, Nachhaltigkeit strategisch zu denken. Es geht um die Balance der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Säulen, häufig unter dem Dach von CSR-Strategien und Nachhaltigkeitsberichten.
  • Phase 3 – Transformation und Resilienz. In dieser aktuellen Phase sollte der Fokus auf Transformation liegen. Unternehmen sehen Nachhaltigkeit nicht mehr nur als Pflicht, sondern als Chance, zukunftsfähige Strukturen zu schaffen. Begriffe wie Kreislaufwirtschaft und Resilienz prägen diese Phase.
  • Phase 4 – Regeneration und Netto-positive Effekte. Regenerativer Tourismus geht noch einen Schritt weiter: Es geht darum, nicht nur Schäden zu vermeiden, sondern aktiv Mehrwert zu schaffen – für Natur, Menschen und Kultur. Netto-positiv ist ein Unternehmen in Bezug auf die Treibhausgasemissionen dann, wenn es in seiner Geschäftstätigkeit mehr Treibhausgase aus der Atmosphäre entfernt als es produziert.

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist in vielen Bereichen fest verankert …
Genau – sei es in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, in der Gemeinwohl-Ökonomie oder bei der Kommunikation nachhaltiger Produkte. Aber der Begriff allein genügt nicht mehr, um Menschen zu begeistern oder Transformation voranzutreiben. Hier setzen neue Begriffe wie „Regeneration“ oder „zukunftsfähig“ an.

Das heißt, es braucht eine Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit …
Richtig, und dafür muss eine kluge Balance zwischen Bewährtem und Neuem gelingen.

Wie kann diese Balance konkret aussehen?
Hier gibt es einige Ansätze:
– Nachhaltigkeit als Fundament beibehalten: Der Begriff „Nachhaltigkeit“ bleibt bestehen und bietet die stabile Basis, auf der Neues aufgebaut werden kann.
– Transformation als Vision vermitteln: Ergänzend zu Nachhaltigkeit sollte Transformation als Ziel kommuniziert werden – die aktive Gestaltung zukunftsfähiger Strukturen, die nicht nur erhalten, sondern verbessern.
– Neue Begriffe gezielt einführen: Begriffe wie „regenerativ“ oder „zukunftsfähig“ sollten klar in den Kontext der Nachhaltigkeit eingebettet werden. Sie sind keine Alternative, sondern eine Weiterentwicklung.
– Positive Narrative schaffen: Die Kommunikation sollte weg von Verzicht und Pflichten hin zu Chancen und Inspiration führen. Geschichten wie jene vom Alpin Life Resort Lürzerhof wirken motivierend.

Es gilt also, Nachhaltigkeit neu zu denken?
Korrekt, Nachhaltigkeit ist nicht tot – sie erlebt eine Evolution. Der Begriff bleibt relevant, muss aber durch frische Perspektiven und Begriffe ergänzt werden, um die Menschen neu zu erreichen. Das Ziel ist klar: nicht nur bewahren, sondern aktiv gestalten. Ob als „regenerativer Tourismus“, „zukunftsfähige Entwicklung“ oder „positive Transformation“ – es liegt an uns, Nachhaltigkeit als Chance und nicht als Last zu sehen. Denn eines ist sicher: Ohne Nachhaltigkeit gibt es keine Zukunft.

Bilder: FreePik, pictureyourown
Text: Eva Pohn
16. April 2025
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