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Wir müssen uns auf die Generation Z einstellen

Thomas Scheuchl leitet seit 15 Jahren die HR-Abteilung im Rogner Bad Blumau. Er ist für 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich – darunter knapp 40 Lehrlinge plus circa 25 Praktikantinnen. Er weiß, worum es im Recruiting geht und wie man Mitarbeiter bei der Stange hält.

HERR SCHEUCHL, WAS IST DER KERN IHRER AUFGABE ALS HR-LEITER?
Das Rogner Bad Blumau ist ein besonderer Ort für besondere Menschen. Und unsere Aufgabe im HR ist, den Arbeitsplatz so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenn sich der Mitarbeiter wohlfühlt, fühlt sich auch der Gast wohl. Mittlerweile hat der Mitarbeiter einen höheren Stellenwert als der Gast – auch wenn das auf den ersten Blick etwas komisch klingt. Weil es einfach notwendig ist. Wir können es uns nicht leisten, dass Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Das ist mittlerweile unsere wichtigste Aufgabe – nicht nur im HR. Das geht alle Bereichsleiter an, alle Teamleiter.

KANN MAN ALSO SAGEN, DASS DAS GASTERLEBNIS IM ROGNER BAD BLUMAU DER ZUFRIEDENE MITARBEITER IST?
Ja. Wir haben vielleicht nicht immer die Topfachkräfte. Aber wir haben Mitarbeiter mit Herz und Seele. Und das suchen auch die Gäste. Vielleicht weil wir jetzt in einer Zeit leben, in der jeder versucht ist eher auf sich selbst zu schauen. Deshalb wollen sich unsere Gäste aufgehoben und umsorgt fühlen. Hier geht es um Beziehungen.

WIE KANN MAN MITARBEITER ZUFRIEDENER MACHEN?
Dafür gibt es viele kleine Bausteine.

GEHEN WIR MAL EIN PAAR KLASSISCHE DURCH. MEHR SELBSTSTÄNDIGKEIT…
Das fängt damit an, dass man Hierarchien abbaut, mit den Mitarbeitern redet, sie fragt, einbindet. Wenn wir neue Produkte einführen, probieren wir die zuerst an unseren Mitarbeitern aus. Wenn wir Umbauten planen, fragen wir unsere Mitarbeiter! Die arbeiten dort tagtäglich, die wissen am besten, was man verändern sollte.

MEHR GELD?
Ja, das ist natürlich auch ein Thema. Wir versuchen die Mitarbeiter über Prämien und Gewinnbeteiligungen ans Unternehmen zu binden. Wir bezahlen unseren Mitarbeitern jährlich Prämien.

INCENTIVES?
Dinge zusammen erleben ist ganz wichtig. Wir haben nächste Woche unser großes Sommerfest, eine Poolparty. Auch da geht es darum, Beziehungen aufzubauen, auf einer Ebene zu agieren. Da wird dann auch mal über Privates geredet.

Rogner Bad Blumau – Hundertwasser Architekturprojekt

MITARBEITERHÄUSER?
Eines haben wir gepachtet und wir planen ein zweites zu bauen. Solche Häuser müssen wie ein Hotel funktionieren. Wir haben auch schon ein eigenes Mitarbeiterrestaurant. Und einen eigenen Kindergarten mit drei Kindergärtnerinnen, die dort kostenlos 54 Kinder von zwei bis 12 Jahren von Montag bis Samstag betreuen – auch in den Ferien. Das ist ein ganz wichtiger USP.

FOKUS AUF TEAMS?
Das muss man managen. Am wichtigsten ist es, die Teams zu begleiten, rechtzeitig einzugreifen, wenn mal etwas schiefläuft. Wir haben ja multiethnische Teams, da läuft nicht immer alles rund. Und wir bieten Schulungen an.

WAS WIRD DA GESCHULT?
Die Klassiker: Beschwerdemanagement, Verkauf. Aber es geht auch um mehr: Wie bringt man Job und Privatleben unter einen Hut? Da kooperieren wir mit dem WIFI, die bieten tolle Programme an: Arbeiten mit Pferden zum Beispiel. Die Kosten dafür übernehmen wir. Die Teilnahme ist freiwillig.

WIE FINDEN SIE IHRE MITARBEITER?
Nicht mehr der Mitarbeiter bewirbt sich beim Betrieb, sondern der Betrieb bei den Mitarbeitern. Das heißt, wir müssen rausgehen, auf Messen, an Schulen. Wir werben auch über Mitarbeiter andere Mitarbeiter und zahlen dafür Prämien. Wir bespielen alle Medien, ich weiß gar nicht, wo ich schon überall was geschrieben habe, von Facebook bis Tiktok. Auch auf der Du-Ebene. Man wird von den Bewerbern gleich geduzt und duzt zurück. Manche bewerben sich auch über Social Media. Das klassische Bewerbungsverfahren ist total out. Wir haben auch unsere Homepage in der Richtung umgebaut. Über die kann man sich mit drei Klicks bewerben.

WÜRDEN SIE IN DAS GEJAMMER ÜBER DIE „VERZOGENE“ GENERATION Z EINSTIMMEN?
Ja! Aber jammern hilft nichts. Wir müssen uns darauf einstellen, dass diese Generation andere Spielregeln hat. Wir müssen sie dort abholen, wo sie jetzt ist. Da steckt ja mehr dahinter. Die sind nicht verzogen, die leben in einer anderen Welt, mit anderen Ansprüchen und Bedürfnissen. Und sie passen sich dann ja auch ein Stück weit an unsere Bedürfnisse an. Das spielt sich schon ein. Das Dienstleistungsgewerbe hat schon seine eigenen Spielregeln. Aber wir müssen unsere Arbeitsmodelle an diese Generation anpassen. Es hilft nichts.

Foto: Thomas Scheuchl

Fotos: Rogner Bad Blumau, Getty Images
15. September 2022
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