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Architektur als Destination-Builder

Ob Wohn- und Geschäftsbau oder Mobilität und Mobilitätswende – eines zieht sich wie ein roter Faden durch die Projekte von Wolfram Putz und seinem Team: die Zukunftsfragen. „Das interessiert uns natürlich am meisten“, erklärt er.

Gemeinsam mit Lars Krückeberg und Thomas Willemeit hat er 1998 GRAFT gegründet. Ein Unternehmen, das in den Bereichen Architektur, Stadtentwicklung, Design und Kommunikation tätig ist und von Los Angeles, Berlin und Shanghai aus arbeitet.

Die klassischen Bauaufgaben erfolgreich durchzuführen sei gut, aber ihn interessiere vor allem die Frage, wo sich die Gesellschaft ändern müsse und was das für die Architektur bedeute, erklärt der Diplom-Ingenieur.

Er rät zu „guter, gesunder und nachhaltiger Architektur“ und nennt als Beispiel ein Haus mit kompletter Solarfassade. Nachhaltigkeit und Klimawandel seien absolute Muss-Themen. Es gehöre zur Selbstverständlichkeit, dass auch jeder Hotelier eine Antwort darauf habe.

Im Alpenraum sei zu erleben, dass die Menschen immer mehr auch moderne Versionen wagen. „Das Bauernhof-Imitat mit Geranienblumenkästen wirkt nicht mehr“, sagt Putz. Im Allgemeinen stellt er dem österreichischen Markt ein gutes Zeugnis aus, was die Architektur betrifft.

Ins Schwärmen gerät er beim Wirtshaus Steirereck am Pogusch, wo sogar in Baumhäusern übernachtet werden kann und er auch selbst schon Urlaub gemacht hat. Ihm gefällt die Idee eines zentralen Ortes, verbunden mit der Möglichkeit, in ganz verschiedenen Hütten, Häusern oder Zimmern zu übernachten

Insgesamt gebe es in Österreich viele kleine „ziemlich gute“ Familienhotels. Laut Putz ist es heutzutage nicht mehr notwendig, einen Geheimtipp zu kennen, um hochwertige Unterkünfte zu finden.

„Tiny-Houses sind eigentlich totaler Unsinn“

Den Trend zum Leben auf kleinstem Raum sieht der Architekt eher skeptisch. Und er erklärt, weshalb Tiny-House-Projekte im Alpenraum häufig scheitern: „Die Mini-Häuser leben davon, dass Menschen auf eine große Fläche verstreut angesiedelt werden müssen, diese Zersiedelung im Alpenraum ist eigentlich nicht gewollt.“ Der Flächennutzungsplan der Gemeinden sei oft nicht darauf aus, dass man viele kleine Häuser in die Berghänge baut. Auch unter dem Gesichtspunkt von echter Nachhaltigkeit mache es viel mehr Sinn, wenn sich alles in einem kompakten Gebäude befinde anstelle in vielen kleinen, erklärt Putz, der unter anderem die Investition in die Technik und die Versiegelung des Bodens nennt. „Die romantische Idee ist, dass wir allen eine einsame Almhütte bieten wollen. Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, dass diese Tiny-Houses totaler Unsinn sind.“

Sehnsuchtsorte schaffen

Wie geht es weiter mit der Wintersaison? Und wie gelingt es, dass Skigebiete unter 2000 Metern auch weiterhin touristische Destinationen sein werden? Eine Frage, die sich auch Putz stellt. Er sieht Architektur als Destination-Builder, der helfen kann, einen neuen, sanften, aber trotzdem wirtschaftlich erfolgreichen Tourismus zu etablieren. Dabei denkt er an die Mobilität, die Architektur selbst und das Schaffen von Sehnsuchtsorten.

Bei den Freizeitaktivitäten für die Gäste empfiehlt er Bodenständiges, etwa eine Führung mit dem örtlichen Kräuterbauern. Zu einem noch größeren Wellness-Bereich rät er nicht unbedingt. Diese Investition sei nur sinnvoll, wenn die Hotels auch mehr Zimmer anbieten.

Bad Gastein als Brennglas für viele Probleme im Alpenraum

„Irre, aber gleichzeitig toll“ findet er Bad Gastein. „Ich finde es erstaunlich, dass es immer noch solche Orte gibt, die kämpfen müssen“, meint er. Gastronomen und Hoteliers versuchten seit vielen Jahren, den Ort zu „drehen“, auf der anderen Seite war Bad Gastein einst Zentrum der europäischen High Society im 19. Jahrhundert. Putz spricht von einem Brennglas für viele Probleme im Alpenraum, etwa wenn es um die schwierige Frage geht, wie man mit dem Erbe gut umgeht. Oder um die Belebung der Sommersaison sowie alternative Angebote bei ausbleibendem Schnee.

Wolfram Putz ist einer der Speaker beim HOGAST-Symposium, hier gibt es weitere Infos zur Veranstaltung.

Text: Nicole Beuther
Foto: Thomas Kamenar
19. September 2023
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