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Die Geschichte einer Tourismus-Familie

Tourismus-Kenner sagen: Alles, was Wolfgang Hinteregger anpackt wird zu Gold. Sein  Unternehmen umfasst zahlreiche Hotels und Gastronomiebetriebe, er ist Arbeitgeber und Investor, Vordenker in puncto Nachhaltigkeit und hat nebenbei seine Kinder für die Branche begeistert. Doch der Erfolg ist kein Selbstläufer. Hintereggers Lebenslauf beinhaltet auch einen schweren Rückschlag und die enorme Arbeit in den Jahren danach.

Isolde Hinteregger und ihr Ehemann sind sich fast immer einig. Wenn es allerdings darum geht, dass der 62-Jährige langsam kürzertreten und an seinen dritten Lebensabschnitt denken solle, wird’s schwierig. „Es ist irgendwie in mir drinnen: Ich suche ständig neue Herausforderungen. Wenn wir mal Zeit in unserem Haus in Seeboden verbringen, kann ich super abschalten. Aber dann kommt die Energie wieder und der Antrieb, etwas anzupacken“, verrät Wolfgang Hinteregger. Selbst 2021 hat er noch zwei Projekte gestartet, ungewohnterweise in Kroatien. „Aber das sind nur kleine Sachen, mehr ein Hobby, als dass ich dort unten viel vorhätte“, schränkt der Kärntner ein.

Pendler zwischen den Betrieben

Auch am heimatlichen Katschberg ist Wolfgang Hinteregger viel unterwegs. „Ich muss ja schauen, was in unseren Betrieben passiert.“ Geregelte Arbeitszeiten? Fehlanzeige! „Aber das macht mir nichts. Ich bin ja selber im Hotel aufgewachsen, habe mich von klein auf an dieses Leben gewöhnt – wenn’s keinen Spaß machen würde, wäre ich schon lange nicht mehr hier.“

Und die neue Hinteregger-Generation? „Sie müssen die Betriebe gut weiterführen; das machen sie ganz hervor ragend. Aber sie müssen nichts mehr von Grund auf aufbauen.“ Die Gesellschaft habe sich verändert, deshalb wünschen sich auch junge Hoteliers und Gastronomen eine planbare Freizeit. Gut, dass sich gleichzeitig die Arbeitnehmer verän dern: „Wenn Betriebe wachsen, wachsen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit. Gerade wenn sie schon länger bei uns sind, wollen sich viele beweisen und Verantwortung übernehmen. Die kriegen dann natürlich ihre Chance.“

Die Familie Hinteregger. Foto: Niedermüller.

Stratege, Frontmann und Gastgeberin

Wolfgang Hinteregger hat vier Kinder, drei davon sind in die Fußstapfen ihres Vaters getreten. „Ich musste dazu gar nicht viel beitragen, die Begeisterung ist genauso entstanden wie bei mir damals.Sie haben miterlebt, was ich tue, sich auch immer dafür interessiert und sind auf die Weise reingewachsen.“ Die Übergabe ist bereits in vollem Gang: „Stratege“ Andreas leitet die Beherbergungsbetriebe in Velden und St. Michael (Mountain Budget Hotel Basekamp), „Frontmann“ Christoph die Gastronomiebetriebe „Stamperl“ und „Adlerhorst“ sowie die Katschbeer Brauerei. Die klassische „Gastgeberin“ Katharina kümmert sich um die Besucher im Romantikhotel Lärchenhof.

Generell hat Wolfgang Hinteregger darauf geachtet, dass jeder seiner Betriebe eigenständig ist und man sich nicht gegenseitig Konkurrenz macht. Speziell am Katschberg ist das nicht leicht, schließlich ist die Zielgruppe – Skifahrer im Winter und Wanderer bzw. Biker im Sommer – von vornherein klar definiert. Doch das Hotel Hinteregger spricht vor allem Familien an, der Lärchenhof genussorientierte Paare, und „Das KATSCHBERG“ punktet mit seinem Nachhaltigkeitsschwerpunkt bei Individualisten. „Manche Gäste begleiten uns deshalb schon sehr lange. Sie kommen als Kinder mit ihren Eltern in das ‚Hinteregger‘ und wechseln, wenn sie älter werden, in ‚Das KATSCHBERG‘ oder den Lärchenhof ‘, freut sich der Hausherr.

2000: Der Rückschlag

Geschäftssinn hatte Wolfgang Hinteregger immer. Doch nicht alles ist planbar, das hat er Ende der 1990er-Jahre gemerkt. Mit dem „Kärntner Schmankerlmarkt“ wollte er regionale Lebensmittel präsentieren, auch der Musik seiner Heimat eine Bühne geben und gleichzeitig den Tourismus weiter ankurbeln. Es entstand eine Art Roadshow, die ihn und seine Mitstreiter durch halb Europa führte. Einziges Problem: „Es waren Freiluftveranstaltungen, und wir hatten damals viel Wetterpech.“ Im Jahr 2000 zog er mit dem Konkurs des Schmankerlmarkts die Notbremse – eine Episode, aus der er auch über 20 Jahre danach kein Geheimnis macht.

„Genauso wie mal eine Beziehung scheitert oder man einen Verkehrsunfall haben kann, gibt’s auch im Geschäftsleben Rückschläge. Das braucht man nicht unter den Teppich zu kehren. Entscheidend ist, ob man dann liegen bleibt oder wieder aufsteht.“ Wolfgang Hinteregger hat sich fürs Aufstehen entschieden und den harten Weg zurück gewählt.

Foto: Hinteregger Hotels

Neustart in Ost und West

Er entschied sich für einen kompletten Neustart, verabschiedete sich aus Bad Kleinkirchheim und damit auch aus dem Kirchheimerhof, den er bis dahin gemeinsam mit seinem Bruder Gerald geführt hatte. Sein erster Pachtbetrieb war das Hotel Mark Aurel im äußersten Osten von Niederösterreich, der zweite das Hotel Widderstein im Bregenzerwald. „Oft war es so, dass ich erst im Mark Aurel in der Küche gestanden bin, dann ins Auto gestiegen und sechs bis acht Stunden gefahren bin und im Widderstein gleich weitergekocht habe. Es war eine spannende Zeit“, erinnert sich Hinteregger.

Seine Kinder – damals im Teenager-Alter – haben diese Phase nicht nur hautnah miterlebt, sondern auch schon mitgeholfen. Andreas unterstützte seinen Vater im Service, Christoph in der Küche und Katharina an der Rezeption. Eine besonders große Stütze war Ehefrau Isolde, die in fast allen Hotelbereichen mit angepackt hat. Die harte Arbeit der gesamten Familie hat sich gelohnt: 2003 kaufte Wolfgang das Hotel Bogensperger, das heutige „Hinteregger“. Damit war das erste Kapitel der Erfolgsgeschichte geschrieben.

Foto: Hinteregger Hotels

Erfolgsgeschichte am Katschberg

„Ich habe den Katschberg schon immer für eine spannende Region gehalten“, sagt Wolfgang Hinteregger. „In den 1970er-Jahren war dort bereits ein schönes Ski- und Wandergebiet, in dem auch viele Prominente Urlaub gemacht haben, weil es noch ein Geheimtipp war und sie dort ihre Ruhe hatten. Etwa ab 1990 war die Tourismusregion in einer Krise, aber 2003 ist es schon wieder steil bergauf gegangen – das war also genau der richtige Zeitpunkt zum Einsteigen.

Gleich nach der Übernahme trat Hinteregger mit seinem neuen Hotel der HOGAST bei – wie seitdem mit allen Betrieben. „Die Zahlen sprechen im Geschäftsleben die Wahrheit. Deshalb ist es wichtig, dass ich diese Zahlen immer griffbereit und gut aufbereitet habe. Ich schätze die Controlling-Möglichkeiten, die mir die HOGAST bietet, aber auch die Unterstützung bei Preisverhandlungen und Rechnungskontrolle.“

Foto: The Creating Click

Ein alter Freund als HOGAST-Betreuer

Besonders eng ist Hintereggers Verhältnis zu seinem Einkaufsmanager Gerd Holzfeind. „Er war früher Musiker und hat mich beim Schmankerlmarkt unterstützt. Ein paar Jahre später hat er dann für die HOGAST gearbeitet und wurde mein Betreuer – das hat mich sehr gefreut.“ Wenn sich beide treffen, kann das Gespräch schon mal abschweifen, und man redet statt über die neueste Einkaufsanalyse über alte Zeiten. „Er ist ein langjähriger Freund, aber auch ein sehr guter Berater.“

Foto: Roland Holitzky

Hinteregger und Holzfeind verbindet die Überzeugung, dass Loyalität in der Wirtschaftswelt ein wichtiger Wert ist. „Wenn wir mal einen Rahmenvertrag mit einem Lieferpartner haben, sind unsere Abteilungsleiter angehalten, auch dort einzukaufen. Wir sind da sehr strikt. Im Gegenzug profitieren wir von ausgezeichneten Konditionen und haben damit große Vorteile beim Wareneinsatz“, berichtet Wolfgang Hinteregger.

Das alles bringt ihm Zeit, sich um große Umbauten zu kümmern. Der letzte war die komplette Neugestaltung des Hotels „Das KATSCHBERG“ im Jahr 2020. Das 4*-Superior-Haus ist nun ein ökologischer Holzbau, hat sich der veganen Küche verschrieben und bietet den Gästen das hauseigene Katschberger Bergwasser an. Es war ein Herzensprojekt von Wolfgang Hinteregger, der sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt.

Foto: Hinteregger Hotels

Am Weg zur Klimaneutralität

Er ist Mitbegründer der „Region Klimaberg Katschberg“. Mit verschiedenen Maßnahmen will die Initiative das ganze Gebiet bis 2030 klimaneutral machen. Eine spezielle Klimaerde ist der perfekte CO2-Speicher, mit E-Car-Sharing soll den Gästen vor Ort ein umweltschonender Urlaub ermöglicht werden. „Außerdem führen wir Gespräche mit den ÖBB und der Deutschen Bahn, um unseren Besuchern auch eine klimafreundliche Anreise zu ermöglichen“, sagt Hinteregger. Umweltbewusst sei er schon immer gewesen, betont der Hotelier, das bringe sein Beruf mit sich. Aber nun geht es darum, den Kindern und Enkeln neben den gesunden Betrieben auch einen gesunden Planeten zu hinterlassen.

Wolfgang Hinteregger –Zahlen und Fakten
… zur Person

  • geboren 1960
  • aufgewachsen in Bad Kleinkirchheim
  • Auszeichnung als bester Kochlehrling Österreichs (1977)
  • Übernahme des Kirchheimerhofs mit 25 Jahren
  • Obmann der Tourismusregion Nockberge mit 28 Jahren
  • 4 Kinder und 4 Enkel

… zum Unternehmen

  • rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben am
    Katschberg und in Velden
  • über 20 Millionen Euro jährlicher Gesamtumsatz
  • bisher 42 Millionen Euro Investitionen am Katschberg und 3,5 Millionen in Velden
  • ca. 700 Betten in den Beherbergungs- und 400 Sitzplätze in den Gastronomiebetrieben
Bild: The Creating Click/Niedermüller

 

14. Juni 2022
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