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E-Mobilität ist ein Teil der Lösung

Wir müssen für einen nachhaltigen Tourismus und um eine dringend benötigte Verkehrswende zu schaffen, unser Verkehrsverhalten umstellen bzw. Gästen Alternativen zum Auto bieten. Da bietet sich die E-Mobilität an. Aber klappt das wirklich? Darum geht es im zweiten Teil der Serie von Tourismusscout Thomas Askan Vierich zur Mobilität im Tourismus.

Gäbe es Carsharing am Land, würden das 25 Prozent der dortigen Bevölkerung nutzen. „Ein geteiltes Auto kann vier Autos ersetzen“, sagt Erich Gstettner von Hyundai Flex Mobility, der sich mit MaaS (Mobility as a Service), Elektromobilität und Carsharing beschäftigt. Man könne jedes Auto z.B. im Fuhrpark eines Hotels zu einem Shareauto umbauen. Man braucht dafür nur eine Sharingbox im Auto statt Schlüssel, ein Webportal, eine App, eine Hotline und ein Rechnungsmanagement. Das alles liefert Hyundai „schlüsselfertig“.

Gstettner berichtet von seinem Katschberg-Projekt, das 2022 im Jänner startete. Sechs Ioniq 5 AWD, also E-Autos, verteilt auf vier Hotelstandorte sind dort im Einsatz, als Poolfahrzeuge für die Mitarbeiter und als Angebot an die Gäste. Die werden seitdem intensiv benutzt, beruflich wie privat. Zum Beispiel für Shuttlefahrten bis nach München. Private und berufliche Fahrten können getrennt erfasst werden. Theoretisch sollten diese Autos auch Touristen nutzen – allein: Sie sind einfach nicht verfügbar, weil bei den Angestellten so beliebt. Bis November habe man bereits 100.000 Kilometer damit zurückgelegt, was einer Co2-Einsparung von 15 Tonnen entspricht.

Lehren aus dem Projekt: Mitarbeiterpool und Gästeangebot muss man trennen. Man braucht mehr Infomaterial an den POS. Man braucht ein Lastmanagement im Buchungssystem, damit nicht alle Autos gleichzeitig aufgeladen werden (können). Und man benötigt eine Integration in das Buchungssystem der Hotels. „Das Projekt ist definitiv ausbaufähig und zukunftsfähig, man kann damit als Hotelier auch Geld verdienen“, sagt Gstettner. „Der Strom reicht mit einem Lastmanagment, das regelt, wer wann wie viel Strom ‚tanken‘ kann und darf, auch für 30 Autos. Und man kann schon jetzt Steuervorteile lukrieren: 200 Euro im Jahr für Privatfahrten.“

Lastmanagement

Thomas Geisler von Energie Tirol, einem unabhängigen Energieberatungsunternehmen, weiß im Detail, wie das Laden von E-Autos in der Hotelgarage funktioniert oder funktionieren kann. Am besten man erzeugt den dafür benötigten Strom über eine Photovoltaikanlage selbst. Dann muss man bedenken, dass man nicht endlos viele Ladestationen errichten kann. Man muss dafür die Netznutzungsrechte haben – also beim Energieversorger bzw. Netzbetreiber anfragen. Eventuell muss man dann sein eigenes Netz aufrüsten. 55 kW, also eine Schnellladestelle, können bei den vorhandenen Leitungen und Sicherungen schon Probleme bereiten. Und mehrere schnellladende Autos gleichzeitig ganz bestimmt.

Aber das muss nicht sein: Erstens sind nicht alle Akkus immer komplett leer, müssen also auch nicht komplett geladen werden, was die Ladezeit verkürzt. Zweitens reichen 11kW-Ladestationen oft auch aus, um über Nacht zu laden, und die könne man durchaus parallel betreiben. Man könnte öffentliche Parkplätze an Seilbahnen zum Laden nutzen, nachts könnte man dort sogar mit überschüssigem Gratisstrom (den im Idealfall die Seilbahnen selbst erzeugen) laden.

Wichtig sei zu beachten, dass man als Betreiber von Ladestationen nicht so viel Leistung wie möglich brauche, sondern nur so viel wie nötig und sinnvoll sei. Man könne selbst als Chargepoint Operator (CPO) auftreten und mit dem getankten Strom Geld verdienen wie früher bei Telefongesprächen am Zimmer. Oder man vergibt das komplette Management an einen E-Mobility Service Provider (EMP), über den man abrechnet.

E-Bikes

E-Mobility beschränkt sich natürlich nicht nur auf Autos. Geradezu als Vorreiter können die E-Bikes genannt werden, die zu einer absoluten Erfolgsgeschichte geworden sind – auch im Tourismus, auch als Share-Modell. Von der neuen „Pest“ in den Städten, den E-Rollern, wollen wir hier lieber nicht sprechen. Die sind zwar auch sehr erfolgreich bei Nutzern und Betreibern, aber alle anderen leiden eher unter verbotenerweise auf Gehsteigen rasenden Rollerfahrern und überall herumstehenden oder -liegenden E-Rollern.

Anders bei E-Bikes: Das läuft bis auf die E-Mountainbiker, die abseits der offiziellen Wege auch viel Natur in den Alpen kaputt machen, eigentlich ganz gesittet ab. Und hier gibt es noch viel Potenzial – gerade im Tourismus, weiß Peter Schitter von bike energy: „18 Prozent der Deutschen fahren Ski, aber 88 Prozent Fahrrad.“ Entscheidend sei, dass es für E-Bikes vor Ort eine passende Infrastruktur gibt: „Was für Skifahrer Lifte sind, sind für E-Biker Ladestationen.“ Das kennt man als E-Biker: Besonders wenn man noch keinen topaktuellen Power-Akku hat, beobachtet man die ganze Fahrt mit einem Auge den Ladestand seines Fahrrads. Das Aufladen dauert oft so lange, dass auch ein Mittagessen dafür nicht genügt. Und nicht jeder Gastgeber ist begeistert, wenn man bei ihm Strom zapft. Wer mal mit einem doch recht schweren E-Bike stromlos liegen geblieben ist, weiß, dass es praktisch unmöglich ist, damit nur mit Muskelkraft nach Hause oder zum Hotel zurückzuradeln.

Das ungelöste Problem: Bei den Ladekabeln gibt es noch keinen Standard. Deshalb hat bike energy ein Kabel für alle entwickelt, das bis zu zweimal so schnell im Freien laden kann, also an öffentlichen Ladestationen. Diese Stationen von bike energy sollten möglichst flächendeckend aufgestellt werden. Und zwar nicht, um über das Laden Geld zu verdienen (das wird in den allermeisten Fällen gratis sein), sondern um Gäste zu binden und neue anzulocken. Dafür muss man Partner einbinden: Gaststätten, Hotels, Freizeitbetriebe. Es gibt auch schon Abstellanlagen, wo man sein Fahrrad gleichzeitg diebstahlsicher anschließen wie auch aufladen kann.

Ähnliches für E-Autos bietet e:on: Ladestationen mit einem 180 kw/h-Speicher, den man an abgelegenen, infrastrukturschwachen Standorten errichten kann. Den Strom dafür könne man über Photovoltaik selbst erzeugen, sagt Christoph Ebert von der e:on Drive GmbH. Mittlerweile gebe es Ladestationen für langsames Aufladen mit 11 kw/h und Schnellladestationen mit bis zu 300 kw/h.

Er ist übrigens auch der Meinung, dass am Auto letztlich kein Weg vorbeiführe: „Wir bei e:on arbeiten mit vielen Autoherstellern zusammen, viel enger als früher. Das Auto gehört noch fast zwingend zur customer journey. Man hat es in Garmisch mit einem autofreien Angebot versucht und ist trotz viel eingesetztem Geld gescheitert. Das ist den Menschen nicht zu vermitteln.“ Vielleicht noch nicht. Ein Tourismusmanager aus dem Ammergau berichtet: „Bei uns sollten 650 Betriebe Ladestationen anbieten – letztlich haben sechs mitgemacht.“

Krux Information

Das größte Problem bei all diesen Lösungen für einen besseren öffentlichen Verkehr und eine nachhaltige, ressourcenschonende Mobilität, die auch den Bedürfnissen der Nutzer gerecht wird, ist die Information darüber, dass es so ein Angebot überhaupt gibt, wie es funktioniert und wie ich es buchen kann. Dafür wären Apps ideal. Die Betonung liegt auf wären. Denn es gibt sie schlicht noch nicht, vor allem nicht flächendeckend. Alessa Hess von der Tirol Werbung hat sich das weltweite Angebot in ihrer Masterarbeit angesehen: „Apps könnten der Gamechanger sein“, resümiert sie. „Aber es gibt noch keine optimalen Lösungen, viele rechnen sich nicht, manche, die ich mir angesehen habe, sind schon wieder vom Markt verschwunden.“

Wichtig: Der Gast braucht die Infos bereits vor seinem Reiseantritt. Die Destinationen brauchen Lösungen für ihre Verkehrsprobleme vor Ort und eine Servicierung ihrer Gäste. Destinationen könnten Reiseentscheidungen beeinflussen, Daten nutzen, die Gästezufriedenheit steigern und Verkehre reduzieren. Was ihnen oft im Weg steht, ist eine mangelnde Online-Buchbarkeit. Über Googlemaps kann man zwar oft eine passende Verkehrsverbindung aufrufen, diese aber leider nicht buchen. Hotelhomepages böten auch selten gute Informationen.

Ein positives Beispiel sei „Naturtrip Wilder Kaiser – Urlaub ohne Auto“ oder der Tourenplaner Achensee: „Der interaktive Tourenplaner ist ganz einfach unter sämtlichen Seiten der achensee.com vorgefiltert aufrufbar“, heißt es auf der Homepage achensee.com. „Bei manchen Aktivitäten wie Wandern oder Langlaufen helfen euch zusätzliche Filtermöglichkeiten dabei, die Route noch besser auf euch abzustimmen. Gefiltert werden kann hier nach Schwierigkeitsgrad, Streckenlänge, den maximalen Höhenmetern oder der Dauer – dadurch könnt ihr in wenigen Schritten euren Achensee-Urlaub individuell gestalten! Zudem sind in der maps.achensee.com sowohl Almhütten als auch Hotels, Campingplätze oder Privatzimmer jeweils mit Kontakt und Beschreibung hinterlegt. Des Weiteren sind Informationen zur Infrastruktur, zu Ärzten in der Region sowie sämtliche öffentliche Verkehrsmittel mit Bushaltestellen integriert.

Events, wie etwa der Karwendelmarsch oder der Achenseelauf, sind nicht nur mit Streckenführung hinterlegt, sondern können auch mittels 3D-Flug erkundet werden. Das gilt auch für sämtliche Wander-, Langlauf- oder Skitour-Routen in der Region.“ Jetzt müsste sich nur noch herumsprechen, dass es dieses Angebot gibt. Wenn man einfach so über das Angebot von Achensee stolpert und achensee.com besucht, erfährt man erstmal nichts über dieses interaktive Angebot…

Es gibt eine App speziell für die letzte Meile: greta by Brandenberg Agency – die ist allerdings erst im Rollout, muss in bestehende Apps integriert werden. Noch benutzen auch nur 10 Prozent der Fahrgäste eine Buchungsapp für ÖV-Tickets. Obwohl es gerade in Großstädten und Ballungsräumen schon viele gut funktionierende Apps dafür gibt. Wieder das Problem: Der Gast muss darüber informiert werden, dass es solche Apps überhaupt gibt.

Vernetzung

Dieses Problem hat auch die Österreich Werbung erkannt und denkt das Problem größer – auf der Branchenstruktur der österreichischen Tourismus: „Unsere Gäste erwarten eine gemeinsame Lösung“, sagt Oliver Csendes von der ÖW. Digitale Transformation bedeutet für ihn Vernetzung: „Plattformen machen den Unterschied, sie ermöglichen Skaleneffekte und neue Ökosysteme. Man erbringt gemeinsam eine Leistung, die man einzeln nicht erbringen könnte.“ Er möchte über eine gemeinsame Plattform alle touristischen Stakeholder in Österreich einladen, ihre Stärken zu bündeln, sich gegenseitig zu helfen: Wien hilft anderen bei der Mobilität, Salzburg bei der Automatisierung, Tirol bei der Lenkung der Besucherströme. „Wir müssen ein Angebot erstellen, das keiner ablehnen möchte.“ Und damit den Kuchen für alle vergrößern: mehr Wertschöpfung, nicht mehr Nächtigungen. Dafür möchte die ÖW Daten und Services für alle bereitstellen und nutzbar machen. Dafür braucht es wiederum eine Daten-Governance, also Rahmenbedingungen für einen digitalen Marktplatz zum Austausch von Daten. Der Data Hub der ÖW wird zum dezentralen Data Space. So will man sich auch von der Abhängigkeit von den OTAs lösen. Es gibt auch schon Use Cases im Bereich Besuchermanagement im Ötscher-Naturpark und für den Schlegeis-Stausee bei Mayrhofen. Bei Letzterem liegt bislang das Besucherlimit bei 400 Autos. Mehr können oben einfach nicht parken. Mit einem ÖV gäbe es kein Limit. Und nur dann könne die touristische Infrastruktur am Stausse wachsen. Platz wäre noch.

Sarah Huber von der Agentur Speed U Up für digitale Lösungen im Tourismus betont, dass es nur gemeinsam geht: „Wir müssen es einfach machen. Vorhandenes aufgreifen und besser vernetzen.“ Die bestehende Zillertal-App liefert Daten und Convenience: Buchbarkeit für Skipass und Tischreservierung aus einer Hand. Damit sollte man auch Tickets für die Zillertalbahn buchen können. „Eine Skicard am Smartphone wäre auch schön, mit der man auch den Parkplatz bezahlen kann.“

Und man müsse flexibler werden. Da hat Corona vieles erzwungen, was vorher nicht möglich schien und uralte Zöpfe abgeschnitten. Zum Beispiel die unselige Sitte in der Ferienhotellerie, dass immer nur am Samstag an- und abgereist werden kann. Plötzlich geht das auch am Sonntag. Genauso müssten die Arbeitszeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter flexibilisert werden: 4-Tage-Woche, familiengerechte Arbeitszeiten…

Mehr E-Mobilität – größeres Verkehrsaufkommen?

Alle reden über E-Bikes und E-Autos – nicht nur im Tourismus. Viele glauben, damit die Verkehrswende zu schaffen. Ein Irrglauben. Wenn wir jeden Benziner mit einem E-Auto ersetzen, lösen wir unsere Verkehrsprobleme nicht. Vor allem, wenn sich das Verkehrsaufkommen verdoppelt, wie Markus Meiler, der Verkehrsexperte an der Uni Innsbruck prophezeit. Wohin mit den Autos? Noch mehr Straßen bauen? Auch ein E-Auto verursacht durch den Abrieb seiner Reifen Feinstaub, warnt Tobias Luthe, Nachhaltigkeitsforscher und Wissenschaftler für systemisches Design, regenerative Systeme, sozial-ökologische Resilienz, Zirkularität, Transformation, Umwelt-Ingenieurwesen und Landschaftsplanung an der ETH Zürich. „Elektroenergie ist nur ein Teil der Lösung. Aber ein unglaublich emotional aufgeladenes Thema. Die E-Mobilität steht symbolisch für den Weg in die Zukunft – mit all ihren Problemen. Aber liebe Kritiker der E-Mobilität: Was wäre die Alternative? Nichts tun – weil die Batterien nicht optimal sind?“

Unser Problem nicht nur bei Verkehrsfragen sei: „Wir haben keine schnellen Lösungen, nur Interventionen, viele Fragen, aber keine einfachen Antworten.“ Selbst die Nachhaltigkeitsziele der UN seien teilweise bereits überholt: Zum Beispiel SDG 8 heißt: „Decent work and economic growth“. „Mit noch mehr Wachstum lösen wir sicher nicht unsere Probleme“, sagt Luthe. Er spricht lieber von „Resigning Regenerative Cultures“, von Resilienz: „Die nächsten Krisen kommen und sie werden noch größer sein. Reparieren reicht nicht mehr.“ Für den Tourismus bedeute das: Wir müssen ein neues Verhältnis zu unseren Gästen entwickeln, Gäste werden zu Shareholdern. Wir müssten größer denken, über das Tal, über das eigene Land hinweg: „Es braucht gewobene Kooperationen über viele Entscheidungsebenen hinweg, wir brauchen eine neue Kultur, wir müssen bio-regional denken, über das Tal hinaus.“ Und es gebe genügend Ideen: seit 2018 Skier aus Hanf, regionale Tischler, die innovative Lösungen für die Hotellerie anbieten. Und Regionen, die komplett neue Wege ausprobieren: The Other Hemsedal in Norwegen, wo man sehr stark regional denkt; Systematic Cycles in Piemot: Radtouren mit Lerneffekt; das Real World Experiment in Laax, Schweiz; das MonViso Institute im Piemont im oberen Potal: Ein wirklich sehr abgeschiedener Ort, ein „safe space“ (Luthe) zum Denken, Diskutieren, Studieren und Forschen über Nachhaltigkeit, wo sich die Zeit bewusst verlangsamt. Den hat Luthe selbst ins Leben gerufen und versucht, hier zusammen mit vielen anderen mit einem durchaus experimentellen Ansatz auszuprobieren, wie es anders gehen könnte.

Man muss es einfach machen. Tobias Luthe erzählt von einem 60-jährigen Campingplatzbesitzer in der Nähe von Venedig. Der hat 6000 Stellplätze, einer der größten Campingplätze Europas. Und der hatte keine Lust mehr einfach immer nur so weiterzumachen. Also entwickelte er mit Luthe neue Ideen. Jetzt widmet er zehn Stellplätze dem Gemüseanbau um. Auf anderen pflanzte er Bäume als Schattenspender. Bis die wirklich einen Schatten werfen, ist er längst schon in Pension. Er hätte beim gegenwärtigen Campingboom die „geopferten“ Stellplätze locker vermieten können. Er wollte es anders machen.

Ideen, die Mut machen

Robert Steinböck von der Porsche Holding versuchte am Ende der Tourism Fast Forward Konferenz den etwas ermüdeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch etwas Mut mit auf die Heimreise zu geben. Er betreut das Projekt MOON-Power, das „Alltagshelden“ mit ihren gelungenen Projekten ins Rampenlicht stellt. Zum Beispiel die Moon Lounge im Silvretta Park: eine Tiefgarage voller Ladestationen. „80 % der Gäste kommen aus Deutschland, davon viele Tagesgäste. Und sie kommen mit ihren E-Autos gezielt hierher“, sagt Steinböck. Oder das Beispiel Allianz Arena in München: Spieler und Funktionäre von Bayern München bekamen E-Autos von einem Sponsor zur Verfügung gestellt. Plötzlich hatten sie das Problem, dass sehr viele dieser „Testfahrer“ ihre Autos gleichzeitig am Stadion laden wollten. Lösung: Man baute aus gebrauchten Autobatterien einen Speicher für Nachtstrom. Steinböck ist überzeugt, dass bis 2050 ein treibhausgasneutraler Verkehr möglich ist. Vielleicht sind dafür aber auch radikalere Maßnahmen notwendig, fragte er: Autowerbung verbieten? Autofreies Zillertal?

Für ihn ist das E-Auto ein wesentlicher Teil der Lösung: „Alle Autobauer stellen massiv auf Elektro um. Was dazu führt, dass wir bereits jetzt bei den Ladestationen ein Kapazitätsproblem haben.“ Aber das Netz wird ausgebaut. In Deutschland werden von Volkswagen Batteriefabriken gebaut. Das Recyling der Batterien wird immer besser. Steinböck spricht von „Firstlife“- und „Secondlife“-Batterien. Er geht davon aus, dass es zu weiteren Verkehrsberuhigungen kommt. Immer mehr Autos werden geteilt. Der Bully von VW heißt heute ID-Buzz und ist vollelektronisch und vernetzt. Trucks ohne Fahrer sind in Kanada schon im Einsatz. Der letzte Verbrenner wird um das Jahr 2050 herumfahren, dann ist diese Epoche endgültig vorbei. Und die Zillertalbahn fährt hoffentlich immer noch.

Lesen Sie auch den 1. Teil der Serie, der sich mit der Frage befasst, wie man ohne Auto verreisen, aber dennoch mobil bleiben kann.

Bilder: pixabay
Text: Thomas Askan Vierich
25. November 2022
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