Der Sonnblick in Hochsölden ist für Willi Riml ein ganz besonderer Ort. Das Bergrestaurant auf über 2000 Metern Höhe ist Teil seiner Familiengeschichte. Ganz bewusst hat er sich diesen Platz ausgesucht, um gemeinsam mit der plus.punkt-Redaktion und HOGAST-Key-Account-Manager Werner Auer auf sein bewegtes Leben zurückzublicken.
Die Ursprünge der Riml-Betriebe finden sich unten im Tal, in Sölden. Hier wurde Martin Riml sen., der Vater von Willi Riml, 1909 geboren und ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Die Eltern führten einen Bauernhof und die Gampe-Alm, und wie zur damaligen Zeit üblich, mussten auch die acht Kinder bereits in jungen Jahren tatkräftig mithelfen. „Als Ältester hatte mein Vater die Gelegenheit, bereits früh in Vent als Hirte tätig zu werden, wo er jedoch schnell sein Geschick als Fellhändler unter Beweis stellte“, erzählt Willi Riml. Wenn er davon berichtet, wie sein Vater erste Verbindungen zu den Hüttenbetreibern und den touristischen Akteuren im Tal knüpfte, schwingt Stolz in seiner Stimme mit: „Unser Vater ist in den Augen seiner acht Kinder immer ein Kämpfer und ein Vorbild gewesen.“
Auch als sich Martin Riml bei einem Autounfall schwer verletzte, bewies er Durchhaltewillen. Einige Jahre arbeitete er im Hotel Post in Sölden bei seinem Onkel Isidor Riml und führte mit ihm gemeinsam die Bergführertafel ein – eine Vermittlung von Bergführern an Touristen. Später pachtete er das Hotel und erwarb von seinem Onkel den Sonnblick, den dieser 1928 erbaut und damit den Grundstein für die heutigen Riml-Betriebe gelegt hatte. In diese Zeit fällt auch der Startschuss für die Liftanlagen in Sölden und Hochsölden und die Gründung der ersten Liftgesellschaft, bei der auch Martin Riml als Gesellschafter der heutigen Skiliftgesellschaft Sölden-Hochsölden beteiligt war.
Viele weitere Betriebe wurden im Laufe der Jahre gegründet und prägen die Riml-Betriebe bis heute. Darunter ein Sportgeschäft, entstanden aus einem Kiosk für Reiseartikel und Ausrüstung für Wanderer; das Hotel Sölderhof, das Martin Riml und seine Frau Johanna errichteten; das Hotel Alpina, das aus einem sanierungsbedürftigen Gebäude des Alpenvereins entstand und zeitweise als Modegeschäft und als Nachtbar genutzt wurde, und schließlich ein weiteres Sportgeschäft im Erdgeschoss des „Stammhauses“, wo Johanna und Martin Riml mit ihren acht Kindern lebten.
Auch die fünf Buben und drei Mädchen wurden frühzeitig in den Familienbetrieb eingebunden und setzten später die beeindruckende Familiengeschichte fort.
Willi Riml leitete ab 1982 eines der beiden Gletscher-Restaurants und setzte dabei auf das Know-how von seinem Schwager Franz Erhart, der durch seine Tätigkeit auf Schiffen viel Erfahrung mit vorproduzierten Speisen hatte. Eine Innovation, die Schritt für Schritt auch in den übrigen Riml-Betrieben Einzug hielt. Produziert wurde zunächst im Hotel Sölderhof, später wurde dann eine eigene Vorbereitungsküche gebaut.
Als Martin Riml sen. am 4. Februar 1982 verstarb, hatte er den Grundstein für den Fortbestand des erfolgreichen Familienunternehmens bereits gelegt: die Firma M. Riml Ges.m.b.H. & Co.KG, die von den Söhnen Bernhard, Martin, Willi, Armin und Lukas geleitet wurden.
Weitere Meilensteine folgten: die Neubauten vom Rimlhaus samt Kultlokal; die Residenz Tamara; die Gampe Thaya (entstanden aus der kleinen Almhütte auf der Gampe-Alm); eine neue Produktionsstätte für Gastronomie und Hotellerie; Shops an der Giggijochbahn und am Giggijoch-Berg sowie der Umbau eines Objektes, das heute ein Ladengeschäft, einen Club und das große Hauptgeschäft von Sport Riml beherbergt.
Im Jahr 2013 trafen die fünf Brüder eine bedeutende Entscheidung: die Abspaltung von fünf Teilbetrieben aus der Martin Riml GmbH in jeweils eigenständige Unternehmen. Aus dieser Umstrukturierung entstanden Sport B. Riml GmbH, TRIS M & M Riml GmbH, Rimlhaus GmbH, Alpina Riml GmbH, Sölderhof-Tamara GmbH mit den neuen Besitzern Bernhard, Martin, Willi, Armin und Lukas. Leider verstarben dann zuerst Martin Riml jun. 2018 und zwei Jahre später Armin.
2016, bei einem gemeinsamen Projekt am Rettenbachgletscher, lernte Willi Riml Florian Wedde kennen. Eine Begegnung, die den Beginn einer geschäftlichen Verbindung und einer engen Freundschaft markierte.
2018 übernahm Wedde die Geschäftsführung der Martin Riml GmbH. Als ausgebildeter Koch und Küchenplaner hatte er bereits in der Spitzengastronomie Erfahrungen gesammelt und an exklusiven Events weltweit teilgenommen.
Der neue Schritt in seiner beruflichen Laufbahn fiel ihm leicht. „Mir war bewusst, dass ich ein gut strukturiertes Unternehmen übernehme, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen langjährigen Mitarbeiter“, erzählt Wedde. Willi Riml steht ihm als Mentor noch heute mit Rat und Tat zur Seite.
Dass es seit fünf Jahren einen Geschäftsführer bei der Martin Riml GmbH gibt, ist auch ein klarer Vorteil für Werner Auer, HOGAST-Key-Account-Einkaufsmanager für das Tiroler Oberland und Vorarlberg. „Früher hatte ich hier sechs Ansprechpartner, jetzt ist für mich Florian die Hauptansprechperson“, erklärt er.
Auf die Fachkompetenz der HOGAST setzt das Familienunternehmen seit vielen Jahren. Willi Riml erinnert sich noch genau daran, wie ein ehemaliges Aufsichtsratsmitglied ihm einst empfohlen hatte, der Einkaufsgenossenschaft beizutreten: „Zunächst war ich skeptisch und habe geglaubt, dass wir ohne die HOGAST zurechtkommen. Aber ich habe dann sehr schnell gemerkt, dass wir in Verhandlungen besser sind, wenn wir gemeinsam auftreten.“
Bis zum heutigen Tag vertrauen die Riml-Betriebe auf den bewährten Service der HOGAST. „Die Expertise, die Werner Auer aus den anderen Gruppen mitbringt, ist unbezahlbar“, unterstreicht Florian Wedde. Es sei gut, dass man das Einkaufsvolumen bündeln und so günstige Konditionen bei den Lieferanten erzielen könne. Und: „Man hat permanent das Gefühl, dass Werner für sein eigenes Unternehmen einkauft.“
Der HOGAST-Key-Account-Einkaufsmanager ist begeistert von der Vielfalt der Riml-Betriebe einschließlich Berghütte, Almhütte, Jausenstation, Sportgeschäften und zwei Gletscher-Unternehmen.
Wenn Florian Wedde über die Zusammenarbeit der Riml-Betriebe mit ihren Lieferanten spricht, dann hebt er nicht nur die erzielten Preisvorteile durch die HOGAST hervor. Loyalität ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, der zur Sprache kommt: „Als die Pandemie ausbrach, hatten wir die Möglichkeit, F&B-Produkte zurückzugeben, die sonst verfallen wären.“ Und als es im August dieses Jahres durch Unwetter zu erheblichen Schäden an einem Abschnitt der Ötztalstraße kam und die einzige Zufahrtsstraße ins hintere Ötztal fünf Tage lang gesperrt war, nahmen die Lieferanten einen vierstündigen Umweg in Kauf, um die Hotelgäste in Sölden weiterhin mit allem Nötigen versorgen zu können.
Titelbild: Riml GmbH Text: Nicole Beuther
8. Januar 2024
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