Viele Jahre waren das Reisen und Arbeiten an unterschiedlichen Orten der Lebensinhalt von Elisabeth Veit. Nach Stationen u.a. in Gstaad, St. Moritz sowie St. Tropez kehrte sie 2013 schließlich zurück in die Heimat – nach Obertauern. Hier führt sie nun in dritter Generation das Hotel Enzian zusammen mit ihrem Lebensgefährten Julien Lefebvre. Internationales Flair inklusive.
Absehbar war der berufliche Weg in jungen Jahren noch nicht. Die Tochter von Walter Veit, Hotelier und Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, arbeitete zwar im Teenageralter im Service des elterlichen Hotels mit, entschied sich anschließend aber für den Besuch der Handelsakademie in Tamsweg und wollte nach ihrer Ausbildung erst einmal die Welt sehen.
Ein Tourismus-Studium an der Fachhochschule Puch weckte dann doch die Neugier, in der Tourismusbranche tätig zu werden. Wertvolle Auslandserfahrungen sammelte Elisabeth Veit auf einem italienischen Kreuzfahrtschiff sowie als Rezeptionistin in der Schweiz und in Frankreich. Mit ihrem Lebensgefährten Julien Lefebvre, den sie in der Schweiz kennengelernt hat, arbeitete sie in verschiedenen renommierten Häusern, gemeinsam zogen sie von einem Ort zum anderen. Ein starker Kontrast zum jetzigen Alltag.
Doch die Entscheidung, nach Obertauern zurückzukehren und die langjährige Tradition des Familienbetriebs fortzuführen, war wohlüberlegt. „Wir waren viel unterwegs und nach ereignisreichen Jahren war es ein gutes Gefühl, nach Hause zurückzukommen“, so Veit. Zehn Jahre hat sie gemeinsam mit ihrem Vater das Hotel Enzian geführt, 2023 stand nun das nächste spannende Kapitel bevor: ein Re-Branding. Die Übergabe hat schleichend stattgefunden. „Mein Freund und ich sind voller Energie“, so die 38-Jährige, die von einer großen Chance spricht, nun etwas verändern zu dürfen.
Mit dem Tatendrang der Geschäftsführerin gehen große Umgestaltungen einher. Das einstige Familienhotel mit Halbpension gehört der Vergangenheit an, seit dieser Saison gilt: Adults only! Elisabeth Veit hat vielen wichtigen Begegnungszonen im Hotel einen frischen Look verpasst. Halbpension? „Ist unserer Meinung nach nicht mehr zeitgemäß!“, erklärt sie. Stattdessen gibt es jetzt täglich Frühstück bis 13 Uhr und am Abend „Dine Around“: Die Wahl zwischen österreichischer Küche in der traditionellen Zirbenstube, international-mediterranen Speisen zum Teilen im „Flavors“ Restaurant und japanischen Köstlichkeiten, die von ihrem Lebensgefährten im „Boken“ kreiert werden. Julien Lefebvre bringt Hauben-Erfahrung aus Frankreich mit und freut sich, nun statt gewohnter Halbpension-Gerichte internationale Exotik auf den Teller zu zaubern.
Der Bar-Bereich wurde erweitert und garantiert Logen-Blick auf die spektakuläre Bergkulisse. Hier befindet sich auch der Lieblingsplatz der Gastgeberin – erste Reihe fußfrei auf den phänomenalen Ausblick, liegt das Hotel direkt an der Piste.
Elisabeth hat ein offenes Ohr und ist Gastgeberin aus Leidenschaft. So hat sie es sich gleich zu Herzen genommen, einen viel geäußerten Wunsch umzusetzen: Platz für die Kombination von Arbeit und Erholung. Aus diesem Grund wurde im Hotel Enzian eine spezielle Workation-Zone konzipiert. Zusätzlich gibt es mit dem „Business Unusual Package“ die Option, sich Schreibtisch, Stuhl und Bildschirm, also quasi ein privates Office, ins Hotelzimmer liefern zu lassen.
„Wir wollen dem Gast so viel Flexibilität wie möglich bieten“, erklärt Veit ihr Konzept, das auch Early Bird Skiing und anschließend Frühstück bis 13 Uhr, verschiedene Öffnungszeiten der Restaurants, eine Sport Lounge mit Live-Übertragungen und mindestens einmal wöchentlich Live-Musik miteinschließt. Die Frage nach dem Warum bleibt dennoch nicht außen vor, wenn Elisabeth Veit von den großen Veränderungen berichtet. Immerhin beherbergte der Vier-Sterne-Superior-Betrieb mit großem Spa-Bereich in den vergangenen Jahren in beliebten Wochen 95 Prozent Stammgäste. „Wir wollten uns von den Mitbewerbern unterscheiden und ein authentisches Produkt verkaufen“, erklärt die Hotelchefin, die zuversichtlich ist, dass auch im neuen Hotel Enzian schon bald wieder viele Stammgäste ihr Zuhause finden.
Der Pioniergeist liegt in der Familie. Othmar Kuhn, der Großvater von Elisabeth Veit, baute Anfang der 50er-Jahre den ersten Skilift von Obertauern, den Plattenkar-Tellerschlepplift. An seine Stelle ist inzwischen eine beheizte 8er-Sesselbahn gerückt. Walter Veit verwandelte die Pension Kuhn in den heutigen Top-4-Sterne-Betrieb und hat den richtigen Geschäftssinn.
Sehnsucht nach dem alten Leben? Hat Elisabeth Veit nicht. „Wir reisen jetzt weniger, aber wir bringen die Welt zu uns nach Obertauern“, berichtet sie. Und meint damit nicht nur die Gäste, sondern vor allem die Mitarbeiter, die unter anderem aus Argentinien, Griechenland, Neuseeland, Finnland und Spanien stammen. Und: Über die HOGASTJOB-Plattform haben sich all diese Kandidaten beworben, die auf das internationale Konzept aufmerksam geworden sind!
„Für uns ist es von großer Bedeutung, ein internationales Team zu haben“, betont Veit, die darin eine mögliche Lösung gegen den weit verbreiteten Mitarbeitermangel in der Hotellerie und Gastronomie sieht. In ihrem Hotel müssen die Mitarbeiter nicht zwingend Deutsch sprechen – Englisch ist die gemeinsame Sprache.
Für die „Multikulti-Welt“, die der Gastgeberin wichtig ist, steht auch der neue Internetauftritt, das mehrsprachige Wording und die Auswahl der Models. „Gastfreundschaft heißt für uns, dem bunten Leben ein Zuhause zu geben. Wir feiern die Unterschiede, lieben die Gemeinsamkeiten und bringen zusammen, was zusammengehört“, erklärt Elisabeth Veit. Sie ist davon überzeugt, dass diese internationale Ausrichtung einen Schritt nach vorne bedeutet. Die Chefin selbst spricht Französisch, Englisch, Italienisch und Spanisch.
Nicht nur bei der Mitarbeiter-Rekrutierung, sondern auch in vielen anderen Bereichen setzt Elisabeth Veit auf die HOGAST. Ob Preisvorteile, Warenkorbvergleiche oder maßgeschneiderte Versicherungslösungen – die Einkaufsgenossenschaft ist seit vielen Jahren ein vertrauenswürdiger Partner. „Wir wissen die erstklassige und fachkundige Beratung sehr zu schätzen“, unterstreicht die Geschäftsführerin.
Ein unverzichtbarer Bestandteil des Erfolges im Hotel Enzian ist die Familie. Ohne ihren Partner wäre dieser mutige Schritt nicht möglich gewesen, betont sie. Walter Veit steht nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite. Und Michaela, Elisabeth Veits Schwester, arbeitet als Wildkräuterpädagogin und Skilehrerin und ermöglicht den Urlaubsgästen einzigartige Momente in der Natur. Nicht zu vergessen die beiden Söhne von Elisabeth und Julien, Paul und Philipp – die vierte Generation; „sie sind die größte Bereicherung“!
Titelbild: Hotel Enzian Text: Nicole Beuther
14. Dezember 2023
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